Durchbruch für Mini-Solaranlagen

Durchbruch für Mini-Solaranlagen

Die Diskussion um den Betrieb von Mini-Solaranlagen, die einfach Plug & Play per Stecker in eine Steckdose gesteckt werden, zieht sich schon seit mehreren Jahren. Knackpunkt waren insbesondere die veralteten technischen Sicherheitsbestimmungen, die steckbare Solarmodule an normalen Haushaltsstromkreisen nicht vorsahen. Das elektrotechnische Regelwerk kannte diese Art der Stromeinspeisung der kleinen PV-Anlagen schlichtweg nicht. Und obwohl Experten und Forschungsinstitute den sicheren Betrieb in diversen Studien und Gutachten darlegten, standen weiterhin die alten VDE-Normen einer schnelleren Marktdurchdringung der Stecker-Solar-Geräte im Weg. Rechtliche Grauzone, dazu gezielte Desinformation und Blockade seitens der Netzbetreiber, die Verbraucher waren verunsichert. Nun ist ein wichtiges Kapitel kurz vor dem erfolgreichen Abschluss: der Verband der Elektrotechnik (VDE) und die Deutsche Kommission Elektrotechnik (DKE) haben angekündigt, die nationale Vornorm DIN VDE V 0100-551-1 zu verabschieden und somit den „Weg zum sicheren Betrieb“ von Mini-Solaranlagen zu bahnen. Verbraucher dürfen also demnächst Strom selbst erzeugen, diesen auch per Stecker einspeisen und direkt im eigenen Haushalt nutzen. Das freut vor allem Wohnungseigentümer und Mieter mit einem sonnigen Balkon oder Terrasse: aufstellen, einstecken, Strom erzeugen. Bald ist das auch endlich normgerecht möglich. Endlich wird der Betrieb steckbarer PV-Anlagen geregelt Ende 2016 kam der Normungsprozess in Gang. In Workshops und an runden Tischen diskutierten Interessensvertreter aus Industrie, Versicherungswirtschaft, Elektrohandwerk und Netzbetreiber die Norm-Entwürfe. Für das Normierungsverfahren DIN VDE V 0100-551-1 haben die VDE|DKE-Experten in den vergangenen Monaten rund 300 Einsprüche diskutiert, um den Prozess nun endlich abzuschließen und die Nutzung von Mini-Solaranlagen zu vereinfachen. Greenpeace Energy Vorstand Tangermann sieht den Weg geebnet für „die massenhafte Nutzung solcher kleinen PV-Anlagen, die Mieter von nun an problemlos auf ihrem Balkon anschließen und damit eigenen Solarstrom ernten...
Das Phänomen der Modulknappheit

Das Phänomen der Modulknappheit

Markenmodule flächendeckend ausverkauft! Solche Schlagzeilen konnte man in den Medien und Newslettern der Photovoltaikbranche in den vergangen Wochen häufiger lesen. Mit diesem Phänomen der Modulknappheit hatte nach Jahren des Rückgangs und der Stagnation im PV-Markt hierzulande wohl niemand mehr gerechnet. Tatsächlich erinnert das Szenario ein wenig an die PV-Boomjahre 2010-2012, wo in Deutschland um jedes noch so kleine Modulkontingent gerungen wurde und der Nachschub aus den Fabriken und von Übersee gar nicht schnell genug sein konnte. Pünktlich zum Jahresende wollte jeder sein Projekt noch fertig stellen, bevor die EEG-Vergütung wieder um ein paar Cent gesenkt wurde. Doch was ist an der derzeitigen Modulknappheit anders als damals? Die veränderte Solarwelt Nun, die Fertigungskapazitäten wurden seitdem etwa verfünffacht: Etwa 100 GWp Solarzellen werden 2017 weltweit produziert, davon mehr als die Hälfte allein in China und Taiwan. Damals kam und ging die weltweite Produktion fast ausschließlich aus und nach Europa, vor allem nach Deutschland und Italien. Heute spielt der deutsche PV-Markt mit einem jährlichen Zubau von 1,5 bis 2,0 GW für die großen (TIER-1) Modulhersteller fast keine Rolle mehr. Mit der Insolvenz von Solarworld hatte sich im Frühjahr auch der letzte große deutsche Modulhersteller verabschiedet. Die Musik der Solarwelt spielt woanders. China, Japan, Indien und die USA stellen knapp 3/4 der Nachfrage. Bei 85 GW PV-Neuinstallationen 2017 weltweit kommt Europa mit prognostizierten 8 GW auf nicht einmal 10% Anteil. Das zeigt deutlich, wie sich die Warenströme verschoben haben. Das bisschen Nachfrage aus Deutschland wird kaum bedient, weil auch die Zahlungsbereitschaft anderswo größer ist. Daher gehen die Module auch woanders hin. Vom Überangebot zum Engpass Das sah vor einem Jahr noch anders aus....
Frühjahrscheck Photovoltaik: Muss man die Solaranlage reinigen?

Frühjahrscheck Photovoltaik: Muss man die Solaranlage reinigen?

Der Frühling steht vor der Tür und schickt die ersten Sonnenstrahlen. Photovoltaikfreunde und Solaranlagenbetreiber denken da unweigerlich an die Solaranlage auf dem Dach und freuen sich über den wieder steigenden PV-Ertrag. Denn im sonnigen Halbjahr zwischen März und Oktober werden etwa 80% der Jahresernte eingefahren. Da lohnt sich ein Frühjahrscheck zu Beginn der Erntesaison. Kontrolle ja, Wagemut nein. Eines Vorweg: nicht jede Solar Kleinanlage muss zwingend jährlich geprüft oder gar gereinigt werden. Eine regelmäßige Kontrolle und Überwachung der Erträge und ein gelegentlicher Blick auf den Zustand der Anlage ist für viele Betreiber ohnehin selbstverständlich. Sind keine augenfälligen Schäden oder Verschmutzungen erkennbar und entspricht die tatsächliche Leistung den zu erwartenden Erträgen, dann ist doch alles in Ordnung und es besteht kein Handlungsbedarf. Photovoltaikanlagen arbeiten in der Regel störungsfrei! Zumindest sollten sie das. Mindestens 20 Jahre lang. Da sollten Aufwand, Ertrag und insbesondere das Risiko schon im Verhältnis stehen: wagemutig aus dem Dachfenster zu klettern, um ein festgeklebtes Laubblatt am Solarmodul abzuwischen, das ist nicht zu empfehlen. Dann lieber einen Fachmann beauftragen. Bei leicht zugänglichen Anlagen hingegen, z.B. auf dem Garagendach oder am Balkon, ist eine genauere Betrachtung jedoch ratsam und kann mitunter böse Überraschungen vorbeugen: Sitzen alle Schrauben noch fest? Sind die Anschlussdosen der Solarmodule unbeschädigt? Sind noch alle Stecker fest miteinander verbunden? Liegen die Kabel sauber geführt und scheuern nicht beim kleinsten Windstoß? – Auf solche Details sollte man achten. Denn Wind und Wetter und die Tierwelt (Tauben, Marder!) können der Anlage ganz schön zusetzen. Auch die Oberfläche der Solarmodule gilt es etwas näher zu betrachten: Denn obwohl der geschmolzene Schnee oder starker Regenfall den gröbsten Dreck (Herbstlaub, Baumnadeln)...
Sind Plug-In Solaranlagen in Deutschland tatsächlich verboten?

Sind Plug-In Solaranlagen in Deutschland tatsächlich verboten?

Informationen und Angebote über Plug-In Solaranlagen – also solche mit Anschluss für die Steckdose – gibt es ja mittlerweile reichlich. Allerdings sind die Aussagen über den Steckeranschluss oft gegensätzlich, sodass Interessierte eher verwirrt als aufgeklärt werden. Energieversorger und Netzbetreiber warnen mit Verweis auf die Normengremien VDE|DKE vor den steckerfertigen Erzeugungsanlagen und behaupten, diese seien verboten und außerdem gefährlich. Doch es hat sich etwas getan seit den Anfängen der Guerilla-PV-Bewegung. Die Hersteller der Mikro-Wechselrichter haben reagiert und bieten technisch sichere Geräte für den deutschen Markt an, die den VDE Richtlinien entsprechen. Die rechtlichen Bedenken der Netzbetreiber diskutierte jüngst das juristische Portal jurop.org ausführlich. Ergebnis: dem Betrieb einer Plug-In Solaranlage stehen aus rechtlicher Sicht keine Gründe entgegen. Mit zunehmender Beliebtheit und Verbreitung der Anlagen ändern auch einige Netzbetreiber ihr bis dato strikt-ablehnendes Verhalten. Eine Stromeinspeisung mit Mikro-PV-Anlagen sei grundsätzlich möglich – sogar per Stecker. Allerdings unter Auflagen. Die Wesentlichen möchten wir hier kurz auflisten: Es gelten dieselben rechtlichen Vorschriften und technischen Anschlussbedingungen wie für andere PV-Anlagen, eine Bagatellgrenze sehen die VDE-Anwendungsregelungen nicht vor. Die Einspeisung muss über einen separat installierten Stromkreis in der Unterverteilung erfolgen. Das übliche Anmeldeverfahren des Netzbetreibers muss (vor Inbetriebnahme) eingehalten werden. Im Falle einer Plug-In Solaranlage muss diese über eine besondere, berührungs- und verwechslungssichere Steckvorrichtung verfügen. Schuko-Steckdosen erfüllen dies nicht und sind daher nicht zulässig. Der Anschluss muss durch einen zertifizierten, im Installationsverzeichnis des Netzbetreibers eingetragenen Elektriker erfolgen. Sofern nicht bereits vorhanden – installiert der Netzbetreiber einen neuen, sogenannten Zweirichtungszähler Steckdosenmodule erlaubt, aber… Alle diese Auflagen sind mit unseren solar-pac Plug and Play Anlagen zu erfüllen, aber viele Anwender scheuen die bürokratische Prozedur und die entstehenden Zusatzkosten...
Neues KfW-Förderprogramm für Solarstromspeicher

Neues KfW-Förderprogramm für Solarstromspeicher

Speichertechnologien sind zugleich Hoffnungsträger und Treiber für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien. In Kombination mit Photovoltaik-Anlagen kann der Einsatz dezentraler Solarstromspeicher zudem äußerst netzdienlich sein: sie kappen Erzeugungsspitzen, erhöhen den lokal selbstverbrauchten Solarstrom und entlasten dadurch das öffentliche Verteilnetz. Daher war es schon ungewöhnlich, dass das Bundeswirtschaftsministerium das erfolgreiche Förderprogramm für Photovoltaik-Batteriespeicher zum Jahresende 2015 auslaufen lassen wollte. Nach zwei Monaten Ungewissheit über die Fortsetzung des im Mai 2013 eingeführten Förderprogramms hat das BMWi die Förderung nun bis Ende 2018 verlängert. Seit Anfang des Monats werden Solarstromspeicher wieder über die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Im neuen Programm liegt der Fokus auf die systemdienliche Netzintegration der PV-Batteriespeicher. So werden nur noch Speicher von PV-Anlagen gefördert, die maximal 50% der Spitzenleistung einspeisen. Der Rest müsse in der Batterie zwischengespeichert werden, um die Netze zu entlasten. Die notwendige Zeitwertersatzgarantie wurde von sieben auf zehn Jahre erhöht. Eine Offenlegung relevanter Kommunikationsschnittstellen und eine Registrierung am Speicher-Monitoring wurde im Programm beibehalten. Der Fördertopf umfasst nun 30 Millionen Euro bis 2018 und somit deutlich weniger als das erste Förderpaket mit 50 Millionen Euro. Etwa 10.000 Speicheranlagen wurden seit Einführung des Programms bereits gefördert. Die KfW-Bank bietet für neue Photovoltaikanlagen mit stationärem Speicher zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse von bis zu 25%. Auch eine Nachrüstung bestehender PV-Anlagen mit einem Batteriespeicher wird gefördert. Allerdings muss die Anlage nach dem ersten Januar 2013 in Betrieb genommen worden sein. Gedeckelt sind die förderfähigen Kosten bei 2.000 EUR pro installierter kWp Anlagenleistung. Der Tilgungszuschuss beträgt bis Juni 2016 demnach maximal nur 500 EUR pro kWp. Danach sinkt der Zuschuss halbjährlich um drei Prozentpunkte bis auf 10% im zweiten...