Zukunftsszenario: Wie hoch ist der Strombedarf in 2050?

Zukunftsszenario: Wie hoch ist der Strombedarf in 2050?

Stellen Sie sich folgendes Szenario im Jahr 2050 vor: Im Straßenverkehr sind nur noch selbstfahrende Elektroautos unterwegs. Die Heizungen in den Gebäuden werden mit elektrischer Energie betrieben und in den Haushalten wirbelt ein Roboter, der bügelt, den Boden wischt und vollautomatisch die Fenster putzt. Wieviel Strombedarf muss dann überhaupt gedeckt werden? Dieser Frage widmeten sich die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) und der Denkfabrik Agora Energiewende in der Studie „Wie hoch ist der Stromverbrauch in der Energiewende?“

Das Ergebnis der Wissenschaftler: auf etwa 620 TWh könnte der Strombedarf trotz aller Maßnahmen zur Energieeffizienz bis 2050 steigen – von derzeit 545 TWh. Auch wenn der Stromverbrauch in Deutschland aktuell leicht sinkt, wird der Studie zufolge in den nächsten Jahren vor allem die zunehmende Elektromobilität und der Wärmesektor die Stromnachfrage treiben. Da reicht das derzeitige Ökostrom-Ausbauziel der Bundesregierung bei weitem nicht aus, um das erklärte Ziel von 80 Prozent Anteil aus Erneuerbaren Energien in der Stromversorgung bis 2050 zu verwirklichen. Allein in diesem Jahr wird der per EEG Novelle verabschiedete Ausbaukorridor für die Photovoltaik von 2.500 MW deutlich verfehlt. Der diesjährige PV-Zubau lag bis Ende August gerade einmal bei 1.038 MW. Das ist nach acht Monaten nicht einmal die Hälfte des Zielwertes. „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss die wachsende Bedeutung von Strom berücksichtigen“, fordern die Forscher als Kernergebnis ihrer Studie. Dem schließen wir uns an und kämpfen weiter engagiert für die Bürgerenergiewende.

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